Chronik

VOLLZUGSMUSEUM Wilhelmshaven

Chronik der Justizvollzugsanstalt Oldenburg Abteilung Wilhelmshaven

 

1907

Baubeginn der Kaiserlichen Marine-Arrestanstalt am Mühlenweg

 

1908

Eröffnung der Arrestanstalt mit einer Belegungsfähigkeit von 103 Soldaten, die hier gelinden Arrest, verschärften Arrest, Straf-Arrest oder Untersuchungs-Arrest verbüßten

 

1933 - 1945

Während des 3.Reiches nun auch Unterbringung von Soldaten, die durch die hiesigen Militärgerichte zu zeitigen Freiheitsstrafen oder zum Tode verurteilt werden. ( 72 vollstreckte Todesurteile sind aktenkundig, wobei das letzte am 3.Mai 1945 vollstreckt wurde)

 

1945 - 1949

Zunächst Leerstand, nach Beseitigung der erlittenen Kriegsschäden provisorischer Sitz des Zivilschutzes in Wilhelmshaven

 

1949 - 1952

Nach Modernisierung Nutzung für den zivilen Strafvollzug, zunächst als Frauenstrafanstalt und dann als Frauenzuchthaus

 

1952 - 1962

Haftraumreserve

 

Ab 1962

Zuständigkeit für Vollstreckung Gefängnisstrafen bei sog. „Fahrlässigkeitstaten“ (z.B. Trunkenheit im Verkehr, Fahren ohne Fahrerlaubnis etc.) Spitzname der JVA in der Bevölkerung: „Lenkradsruh“

 

1965

Vorübergehend Schließung wegen Eröffnung der JVA Lingen Damaschke

 

1966

Wiedereröffnung als Vollzugsanstalt für Arbeitshausverwahrte (unbestimmte Unterbringung von 2-4 Jahren)

 

1968

erneut Anstalt des off. Vollzuges, allerdings nur vorbestrafte Gefangene

 

1974

Angliederung der JVA Emden (geschlossener Vollzug + Abschiebehaft + U-Haft) als Abteilung Emden, der JVA Aurich (U-Haft) als Abt. Aurich und der JVA Gerichtsstraße (U-Haft) als Abt. Gerichtsstraße an die JVA Wilhelmshaven

 

2001

Schließung der Abt. Gerichtsstraße nach dem spektakulären Ausbruch von 9 Gefangenen. Der Justizminister Wolf Weber tritt zurück.

Die Abteilungen Aurich und Emden werden der JVA Meppen unterstellt.

 

2002

Gasexplosion aufgrund eines Suizidversuches eines Gefangenen. 1,5 Mio. Euro Schaden, 13 Schwerverletzte.

Die JVA Wilhelmshaven verliert ihre Selbstständigkeit und wird eine Abteilung der JVA Oldenburg.

 

2008

„Tag der offenen Tür“ zum 100-jährigen Jubiläum der JVA mit über 6000 Besuchern, dabei erste provisorische Einrichtung einer Ausstellung über die Geschichte des Strafvollzuges im ehemaligen Luftschutzbunker

 

2011

Gründung des Fördervereins Museumsbunker Wilhelmshaven e.V. mit dem Ziel der Unterhaltung der vollzugsgeschichtlichen Sammlung, sowie Unterstützung von pädagogischen und kulturellen Maßnahmen für Inhaftierte der Abteilung

 

2012

Teilnahme an der „Langen Nacht der Museen“ zusammen mit 13 Kultur-Einrichtungen in Wilhelmshaven. Über 800 Besucher strömen von 18.00 - 24.00 Uhr in die Ausstellung

 

2012

Die Veranstaltungsreihe „Kultur im Bunker“ wird ins Leben gerufen und mit einer ausverkauften Lesung der Wilhelmshavener Krimi-Autorin Christiane Franke eröffnet

 

2013

Umbenennung in „Förderverein Vollzugsmuseum Wilhelmshaven e.V.“

Zurzeit hat der Verein 20 Mitglieder

Mai:

2 Konzerte der Band "Spieltrieb" für Gefangene und für Publikum

Im September fällt der Startschuss für den Anbau "historische Zelle".

 

2014

Abholung eines alten Wachhäuschens aus dem Marinestützpunkt Wilhelmshaven.

Dieses Häuschen wurde unter tatkräftiger Unterstützung von Gefangenen restauriert und erstahlt nun seit Juni im neuem "alten" Glanz.

Im April wurde der Anbau fertiggestellt und die historische Zelle aus der Ausstellung in den Anbau verlegt.

Mit der Wilhelmshavener Autorin Christiane Franke wurde am 25.04.14 die Premierenlesung für ihren neusten Roman in der Mensa der JVA ausgerichtet. Im Anschluss gab es eine "Mitternachtsführung" durch das Museum. Siehe Filmbericht in der Mediensammlung.

Am 28. August besuchte die Niedersächsische Justiz-Ministerin Antje Niewisch-Lennartz das Vollzugsmuseum.

 

Aktuell verfügt der Förderverein Vollzugsmuseum Wilhelmshaven e.V. über 32 Mitglieder.